U21 Ranglistenturnier in Strausberg-Drei Märkisch-Oderländer mit am Start

Veröffentlicht am 14. Februar 2020

Der Judoverein KSC Strausberg war am vergangenen Wochenende Gastgeber eines Ranglistenturniers für die Männer der U21 aus Deutschland. Es reisten 120 Judoka der Jahrgänge 2000-2003 aus 16 Landesverbänden zu dieser schon traditionell ersten Standortbestimmung des Jahres an. In der Judohalle im Sport- und Erholungspark galt es sich bestmöglich zu präsentieren, denn die sportliche Leitung hatten die Bundestrainer Bruno Tsafack (U18) und Pedro Guedes (U21). Um die Athleten besser beobachten zu können wurden zuerst einzelne Pools mit 4 Teilnehmern gebildet im Modus jeder gegen jeden. Die jeweils ersten beiden Kämpfer zogen dann in die Hauptrunde ein, welche im doppelten Ko Modus durchgeführt wurde. In der Gewichtsklasse bis 66 Kg waren gleich drei Märkisch-Oderländer im Wettbewerb, Dan Matuschowitz (2001), Joren Westphal (2003) und Nick Köhler (2003). Während es für die beiden Youngster darum ging, erste Erfahrungen in der höheren Altersklasse zu sammeln, zählte der Lebuser Matuschowitz zum engeren Favoritenkreis. Der Sportler vom Bundesstützpunkt Hannover (BSP) hatte am Wochenende zuvor sensationell eine Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften der Männer in Stuttgart erkämpft. Der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere weckte natürlich Erwartungen bei den Trainern und erhöhte den Druck beim Sportler vorn dabei zu sein. Im Pool B lief es dann nicht wie gewünscht. Gegen Richard Eisel (Sachsen 2002) und Tristan Kuhlmann (Bayern 2000) fand der für den Niedersächsischen Judoverband (NJV) startenden Matuschowitz an diesem Tag keine Mittel, um die Kämpfe für sich zu entscheiden und somit reichte der Sieg gegen Bojsar Ginaev (Hamburg 2002) am Ende nicht, um in die Hauptrunde einzuziehen. Im Pool E hatten es die beiden ehemaligen Frankfurter Sportschüler Joren Westphal (BSP Berlin) und Nick Köhler(BSP Hannover) mit dem letztjähriger Deutscher Meister U18 in der 60 Kg Klasse, Jano Rübo (NRW 2002)) und Viktor Becker (Sachsen 2003) zu tun. Nach jeweils einer Niederlage gegen den Westfalen und einem Sieg gegen den Sachsen musste das direkte Duell um den Einzug in die Hauptrunde entscheiden. Für den Wulkower Westphal, in der Vorwoche Vizelandesmeister in Berlin geworden und den Lebuser Köhler war es erst das zweite Aufeinandertreffen in einem Wettkampf. Beide kennen sich aus dem jahrelangen gemeinsamen Training und kämpften mit dem gehörigen Respekt gegeneinander. Nach Wazaari Führung (halber Punkt) und jeweils zwei Shido Bestrafungen gelang dem ebenfalls für den NJV startenden Sportler die entscheidende Wertung. Somit war die Hauptrunde erreicht. Dort wartete Yerrick Schriever (Hamburg), der aktuelle Deutsche Vizemeister der Männer. Für den 16-jährigen Köhler das mit Abstand schwerste Los. Von der Papierform her war klar, wer gewinnt. Doch wie der junge Mann von der Oder sich in diesem Kampf verkaufte war aller Ehren wert. Immer wieder setzte er mit schönem Angriffsjudo Akzente und brachte den Norddeutschen in Verlegenheit. Im Bodenkampf musste Köhler aufpassen, denn dort startete Schriever immer wieder Ansätze zu Würgetechniken, die mit viel Willen und Kampfkraft abgewehrt werden konnten. Ein beherzter Wurf von Köhler wurde vom Kampfgericht nicht mit einer Wertung bedacht. Kurz vor Ende der Kampfzeit machte Schriever nach diesem Schreckmoment alles klar und besiegte den U18 Kader mit Ippon für Wurfpunkt. In der Trostrunde kam es zum Aufeinandertreffen mit Trainingspartner Fabio Fischer (2000) vom Judo-Team Hannover. Gleich zu Beginn des Kampfes ging Nick Köhler mit einer Wazaari Wertung in Führung. Der überraschte letztjährige Deutsche Vizemeister der U21 in der 66Kg Klasse, rückte dann aber mit Wurfpunkt und anschließender Festhalte die Verhältnisse wieder richtig. Damit war der Wettkampf für Nick Köhler mit einem 7. Platz beendet. Für die Märkisch-Oderländer bleibt aber keine Zeit zum Ausruhen. Dan Matuschowitz und Nick Köhler nehmen an einer Trainingswoche des Deutschen Judobundes in Kienbaum teil. Joren ist auch zwei Tage mit dem Berliner Landesverband dort dabei. Die Maßnahme ist Vorbereitung für die anstehenden internationalen Aufgaben und die Deutschen Meisterschaften U18 und U21 in Leipzig bzw. Frankfurt(Oder).
Ludwig Baumann vom Heimatverein PSV Frankfurt(Oder)am Telefon: „Ich wünsche unserem Kleeblatt aus Märkisch-Oderland viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben, wobei Dan sicher das große Los gezogen hat und am Judo Grand Slam in Düsseldorf teilnehmen darf. u.a. mit dem aktuellen Weltmeister Joshiro Maruyama und den Ex Weltmeistern Hifumi Abe( Japan) oder Baul An (Korea), um nur einige zu nennen. Er soll jetzt den Kopf nach dem Ranglistenturnier nicht hängen lassen, solche Tage passieren im Sport. Es freut mich, dass Nick für den Cadet European Cup in Fuengirola nominiert wurde. Joren bereitet sich auf die Nordostdeutsche Meisterschaft vor, um das Ticket für die Deutsche Meisterschaft, zu holen und hat eine Einladung zum European-Cup in Zagreb. Ich drücke den Jungs ganz fest die Daumen für die anstehenden Aufgaben. Für den Lebuser Tom Moritz, ebenfalls am Bundesstützpunkt Hannover aktiv, wünsche ich mir, dass er nach seiner Verletzungspause wieder schnell den Anschluss schafft und an alte Erfolge anknüpfen kann.“

Mike Köhler